Tag der Zahngesundheit
In diesem Jahr steht der Tag ganz unter dem Motto “Gesund beginnt im Mund – Von Anfang an!” und soll vor allem über die Mundgesundheit in der Schwangerschaft aufklären. Denn mit einer Schwangerschaft gehen viele Veränderungen einher. Auch die Zahngesundheit von Babys und Kleinkindern ist eines der Schwerpunktthemen. Dass die allgemeine Gesundheit durch die Zahngesundheit stark beeinflusst werden kann, zeigen zahlreiche Beispiele.
Zahnfleischprobleme
Die Hormonumstellung während der Schwangerschaft wirkt sich zum einen auf das Zahnfleisch aus: Aufgrund der stärkeren Durchblutung wird es weicher und neigt dazu leicht anzuschwellen. Bakterien können sich zudem schneller ansiedeln und Entzündungen hervorrufen. Tritt ein vermehrtes Zahnfleischbluten auf, ist dies oft das erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung (Schwangerschaftsgingivitis). Um dem vorzubeugen, aber auch wenn eine Zahnfleischentzündung bereits eingetreten ist, hilft intensive Mundpflege. Hierfür empfiehlt sich eine weiche Zahnbürste. Die Zahnzwischenräume sollten besonders mit Zahnseide oder speziellen Interdentalbürstchen gereinigt werden. In seltenen Fällen kann es zu (extremen) Zahnfleischwucherungen kommen, die jedoch meist schmerzunempfindlich sind. Dies kann mit einer chirurgischen Gewebsentfernung durch die Zahnärztin oder den Zahnarzt behoben werden.
Magensäure
Einige Frauen leiden in den ersten Monaten der Schwangerschaft unter starker Übelkeit. Häufiges Erbrechen kann durchaus zum Problem werden, wenn Magensäure an die Zähne gelangt und so den Zahnschmelz angreift. Betroffene sollten den Mund anschließend mit Wasser oder einer Mundspüllösung ausspülen und circa eine halbe Stunde abwarten, damit sich die Säure neutralisieren kann. Erst danach sollte mit der üblichen Zahnpflege fortgefahren werden, da der empfindliche Zahnschmelz durch den Zahnbürstenkontakt ansonsten weiter geschädigt werden kann.
Kariesrisiko
Veränderte Ernährungsgewohnheiten in der Schwangerschaft können dazu beitragen, dass das natürliche Gleichgewicht der in der Mundhöhle vorkommenden Bakterien gestört werden kann. Besonders der häufige Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel führt zu einer explosionsartigen Vermehrung der Kariesbakterien. Deshalb sollten Süßigkeiten nur in Maßen verzehrt werden und als Zwischenmahlzeiten gänzlich vermieden werden. Besser ist es, Süßigkeiten zu den Hauptmahlzeiten zu essen und etwa eine halbe Stunde später die Zähne zu putzen. Ebenso greift aber auch Saures den Zahnschmelz an; hier sollten Sie genauso maßvoll genießen, wie bei süßen Leckereien.
Während der Schwangerschaft spielt eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle – und zwar nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für ihr Kind. Deshalb sollte auf eine bewusste Ernährung geachtet werden, zu der täglich frisches Obst und vitaminreiches Gemüse gehören sollten. Auch für die Zahnentwicklung des Kindes ist die Ernährung in der Schwangerschaft von Bedeutung. Ab der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche entwickeln sich bereits die Zahnleisten, die die Keimanlagen für die 20 Milchzähne und die später nachwachsenden 32 bleibenden Zähne enthalten.
Zahnärztliche Behandlung
Zu Beginn einer Schwangerschaft empfehlen wir werdenden Müttern einen Untersuchungstermin in der Zahnarztpraxis. Wir kontrollieren dabei, ob Zähne und Zahnfleisch in Ordnung sind oder gegebenenfalls behandelt werden müssen. Sobald sich die Schwangerschaft stabilisiert hat, sollten – abgesehen von Prophylaxemaßnahmen – nur noch dringend erforderliche Zahnbehandlungen durchgeführt werden. Um das Risiko einer Zahn- oder Zahnfleischerkrankung gering zu halten und später das Baby vor der Ansteckung mit Karies zu schützen, empfehlen sich Plaquetests sowie die regelmäßige die professionelle Zahnreinigung.
Die Wichtigkeit von Kontrolluntersuchungen
Schon geringe Mengen von Plaque (Zahnbelag) und Bakterien können während der Schwangerschaft zu einer Zahnfleischentzündung führen, auch die Anfälligkeit für die Entstehung einer Parodontitis steigt. Genau hier droht Gefahr für die Mutter und ihr ungeborenes Baby: Studien legen nah, dass schwangere Frauen mit unbehandelten Zahnfleischentzündungen ein dreifach erhöhtes Risiko einer Frühgeburt haben. Die Bakterien regen offenbar gewisse Hormone an, die Wehen auslösen. Sogar Schwangerschaftsdiabetes steht im Verdacht durch sogenannte parodonto-pathogene Keime ausgelöst zu werden. Auch vor unserem Herz machen die Parodontitisbakterien nicht halt. Studien deuten darauf hin, dass sie ein Faktor bei der Entstehung oder Verschlimmerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können. Ein besonders aggressiver Keim, der bei einer Parodontitis auftritt, kann vorgeschädigte Herzklappen angreifen und unbehandelt zu einer lebensgefährlichen Entzündung des Herzmuskels führen.
Stillzeit
Muttermilch ist für das Kind in den ersten Lebensmonaten die bestmögliche Ernährung. Kinder, die gestillt werden, erleiden seltener Infektionen und sind zudem weniger allergieanfällig. Aus zahnärztlicher Sicht erfüllt das Stillen neben der Ernährung noch eine weitere wichtige Funktion: Um an die Muttermilch zu gelangen, müssen Säuglinge ihre gesamte Mundregion und den Kiefer kräftig bewegen. Das stärkt die Kaumuskulatur der Kleinen und regt die Entwicklung der Kieferknochen und Muskeln an.
Wenn die ersten Zähnchen kommen
Noch bevor sich die ersten Zähnchen zeigen, können Sie Ihr Kind auf die kommende Zahnung und die erste Zahnpflege vorbereiten. Mit Fingerkuppe sollte dafür regelmäßig über die noch zahnlosen Kieferkämme des Kindes gestrichen werden. Das Kind gewöhnt sich so an den Finger im Mund und wird später mit der ersten Zahnreinigung weniger Probleme haben. Sobald der erste Milchzahn durchbricht – das geschieht nach etwa sechs Monaten und ist meist ein Schneidezahn im Unterkiefer – beginnt die einmal tägliche Zahnpflege. Dabei können mit einem Wattestäbchen oder einer weichen Kinderzahnbürste und ein klein wenig Kinderzahnpasta die Zähnchen belagfrei gehalten werden. Die Zahnpflege von Anfang an ist besonders wichtig, denn Milchzähne haben einen weichen, noch nicht vollständig ausgereiften Zahnschmelz und sind deshalb besonders kariesgefährdet.
Vorsicht: Ansteckungsgefahr!
Kariesbakterien sind nicht von Geburt an im Mund zu finden, sie werden übertragen. Meist geschieht dies durch den Speichel der Eltern. Sollten Sie oder ein Familienmitglied unter Karies leiden, ist z. B. darauf zu achten, beim Vorkosten der Babynahrung immer einen eigenen Löffel zu nehmen, nicht den Kinderlöffel. Je länger Sie eine erste Ansteckung Ihres Kindes mit Kariesbakterien hinauszögern können, desto größer ist die Chance, das spätere Kariesrisiko gering zu halten.
Sie merken schon: Wenn es um das Thema Zahngesundheit geht, sind Sie bei uns genau richtig. Sehr gerne beraten wir Sie ausführlich und individuell. Vereinbaren Sie jederzeit gerne einen Termin bei uns.
Herzlichst,
Ihre Diana Svoboda und das diPura Team
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